Im Frühjahr 2005 unternahmen Frank und Christina Faß, wohnhaft im Landkreis Verden (NDS), eine vier wöchige Urlaubsreise nach Kanada. Es war eine Reise, die das Leben der Eheleute Faß grundlegend verändern sollte. Während der Rundreise mit einem Wohnmobil durch die Rocky Mountains der Staaten British Columbia und Alberta, konnte das Ehepaar Faß an vier verschiedenen Orten insgesamt neun freilebende Wölfe sehen.
Frank Faß gelangen nur wenige Erinnerungsfotos dieser faszinierenden Begegnungen mit den Wölfen – zu vorsichtig waren diese Tiere, als dass sie sich länger für ein gutes Foto präsentierten.
Als Weichensteller, für die in den folgenden Jahren erarbeitete Lebensveränderung im beruflichen wie auch im privaten Bereich, erwies sich ein Besuch im Northern Lights Wildlife Wolfcenter, das in der Nähe des Ortes Golden liegt.
"Die Art und Weise wie wir dort als Besucher empfangen wurden und wie uns dort über Wölfe in Kanada berichtet wurde – also Öffentlichkeitsarbeit im Sinne freilebender Wölfe in Kanada geleistet wurde –, hat uns sehr beeindruckt. Die Begeisterung der Mitarbeiter dort führte dazu, dass auch wir in kürzester Zeit von den Wölfen in Schaugehege, als Vertreter der freilebenden Wölfe, fasziniert waren und an der Thematik der freilebenden Wölfe sehr interessiert waren."
Unter den Bedingungen der Gehegehaltung gelangen bessere Bilder der Wölfe.
Zurückgekehrt nach Deutschland, ließ insbesondere Frank Faß das Urlaubserlebnis nicht mehr los. Wissend, dass bereits im Jahr 2005 wenige Wölfe sich wieder in Deutschland von sich aus angesiedelt haben und sich weiter ausbreiten werden, entschloss das Ehepaar Faß, sich das Thema Öffentlichkeitsarbeit künftig vollberuflich auf die Fahne zu schreiben und alle dafür erforderlichen Vorkehrungen zu treffen, um selbst ein Wolfcenter in Deutschland zu betreiben. Eine solche Einrichtung war zum damaligen Zeitpunkt nicht in Deutschland vorhanden.
Nach einer fünfjährigen und sehr umfassenden Planungszeit gelang im April 2010 das von vielen Menschen für oft undenkbar gehaltene: das erste Wolfcenter in Deutschland öffnete die Türen für seine Besucher!
Hunderte von Telefonaten, Terminen, Emails, Briefen, Faxen, persönlichen Vorstellungen und Aktennotizen, gepaart mit der Besichtigung von verschiedenen geeigneten und auch nicht geeigneten Grundstücken, führten, nachdem auch Geldgeber vom Konzept des Wolfcenter überzeugt wurden, zur Realisierung des gewünschten Konzeptes, welches auf Deutschland zugeschnitten wurde. "Gelegentlich wollte einer von uns das Handtuch werfen und das Ziel aufgeben, das Wolfcenter zu erschaffen. Doch der andere Ehepartner peitschte das Projekt stets weiter voran. Das war und ist unser Riesenvorteil. Denn wir wollten immer beide das Wolfcenter realisieren und erfolgreich betreiben.", berichten Frank und Christina Faß.
Das Wolfcenter stellt heute ein wirtschaftliches Unternehmen im Bereich der Umweltbildung und des Naturtourismus dar. Alle Mitarbeiter des Wolfcenter-Teams haben es direkt bzw. auch indirekt zur Aufgabe intensiv, umfassend, objektiv und ausschließlich über Verhalten, Lebensraum, soziale Struktur, Jagd und Schutz der Wölfe zu informieren. Frank Faß ist fest davon überzeugt, dass ein Zusammenleben mit Wölfen in Deutschland möglich ist, wenngleich es auch Probleme zu lösen gilt.
Das Konzept und das Erlebnis- bzw. Bildungsangebot ist umfangreich gestaltet und die Zielgruppe klar definiert – Jeder!
Die große Immobilie bietet dem Besucher zwei große Dauerausstellungen. Die multimediale Ausstellung "Der Wolf" betrachtet diesen Top-Prädator genauestens, auch in Relation zu seiner Umwelt mit dem Konfliktpotential hinsichtlich der Landwirtschaft, des Jagdwesens und der Allgemeinheit. Die 230 qm große Dauerausstellung folgt dem modernen Konzept der Interaktion. Hier werden die Besucher selbst aktiv. Echte Präparate, erstaunliche Fotografien und bewegte Bilder vermitteln einen direkten Einblick in das Leben der Wölfe. Emotionale Erlebnisse werden über Bilder, Klänge und haptische Inszenierungen erzeugt. Zugleich liefern Infoboards zu jedem Themenbereich Hintergrundinformationen. Mitmach-Exponate gestalten diese Ausstellung "zum Anfassen" und somit zu einer Ausstellung, die Kinder und Erwachsene gleichermaßen anspricht!
Die im April 2012 eröffnete zweite Dauerausstellung, der "Zeittunnel", beantwortet entlang einer Zeitachse im parallelen Vergleich, wie Menschen, Hunde und Wölfe sich in den letzten 15.000 Jahren im Norddeutschen Raum entwickelt haben.
Im Filmraum werden Beiträge präsentiert mit Bezug auf die Thematik freilebender Wölfe in Deutschland. Ein umfangreicher Shopbereich lädt zum Stöbern und Souvenireinkauf ein.
Zwei Tagungsräume mit medientechnischer Ausstattung ermöglichen dem Wolfcenter-Team ein umfangreiches Bildungsangebot umzusetzen. So werden Seminare für Kindergärten und Schulen aller Schulformen angeboten. Im Bereich der Erwachsenenbildung stehen Seminare für Lehrkräfte, Nutztierhalter, Jäger und andere Wolfsinteressierte im Fokus. Regelmäßig werden Foto-Workshops durchgeführt.
Das große Restaurant "Wolfsrevier" mit Sonnenterasse bietet seinen Besuchern neben der abwechslungsreichen und auch saisonbezogenen Tagesspeisekarte ebenfalls die Möglichkeit an, Feierlichkeiten und andere gewünschte Gruppenevents auszurichten.
Vier Doppelbettzimmer im Stile von Ferienzimmern ermöglichen längere Aufenthalte – Wolfsgeheul im benachbarten Wald nicht auszuschließen.
Der Außenbereich der 5,2 Hektar großen Anlage umfasst heute zwei Wolfsgehege mit jeweils einer Aussichtsplattform. In einem Gehege sind handaufgezogene Grauwölfe. Das zweite Gehege ist aktuell unterteilt: hier sind von anderen Wölfen aufgezogene Grauwölfe zu sehen, direkt daneben handaufgezogenen Hudson-Bay-Wölfe. Eine Handaufzucht hat den Vorteil, dass die Tiere auch größeren Menschenmengen gegenüber entspannter sind als ihre wilden Artgenossen und vom Besucher besser beobachtet werden können. Das ist das einzige Motiv des Wolfcenter eine solche künstliche "Mensch-Wolf-Beziehung" herzustellen. Unsere Wölfe stellen Botschafter ihrer freilebenden Verwandten dar und untermauern unsere Öffentlichkeitsarbeit. Für die Zukunft ist die Realisierung von weiteren Wolfsgehegen geplant, die dann die Vielfalt weiterer Unterarten präsentieren werden.
Die mehrfach am Tag stattfindenden Führungen in Kombination mit Vorträgen in der Außenanlage vermitteln den Besuchern detaillierte Informationen über freilebende Wölfe in Deutschland und die damit verbundenen Konflikte.
In diesem Zusammenhang dient das Wolfshundegehege und die Schafweide mit Herdenschutzhund ebenfalls der besser Veranschaulichung der umfangreichen Thematik.
Den krönenden Abschluss einer jeden Führung stellt das gemeinsame Heulen mit den Besuchern dar, um die Wölfe selbst zum Heulen zu animieren.
Natürlich fehlen im Wolfcenter klassische Elemente, wie der Streicheltierzoo und der Spielplatz, nicht.
Das Trapper-Fort wird häufig für Firmen-Events genutzt, aber auch unsere eigenen Veranstaltungen, wie z.B. der Abend unter Wölfen, das Sommersonnenwendfest oder auch die verschiedenen Thementage finden in diesem rustikalen Umfeld statt.
Ein Erlebnis der besonderen Art stellen die Übernachtungen im Wolfcenter im Tipidorf nahe der beiden Wolfsgehege dar. Das Tipidorf bietet den gemütlichen Rahmen für Lagerfeuer unter sternenklarem Himmel begleitet durch das Grillen von Köstlichkeiten. Die frische Luft schafft den Rahmen für tiefen Schlaf – auch wenn die Wölfe heulen.
Das Wolfcenter bietet nach Vereinbarung verschiedenen Instituten, Doktoranden und Studenten die Möglichkeit an, sie in der Erreichung eigener Ziele zu unterstützen.
Die zweite große Neuheit des Wolfcenter wurde ebenfalls im April 2012 in Betrieb genommen: das Baumhaushotel "Tree-Inn". Hierdurch erreichen wir neue Besucher, die in einer ganz besonderen Atmosphäre Ruhe und Entspannung, bei Bedarf aber auch Erlebnis in Bezug auf Wölfe finden. Denn, wer hat ansonsten schon die Möglichkeit in einer Höhe von 5 Metern mit viel Komfort über Wölfen zu schlafen, oder auf der 8 Meter hohen Dachterrasse die Outdoorstimmung zu genießen?
Frank Faß leitet, gemeinsam mit seiner Ehefrau Christina Faß, als Inhaber das Unternehmen Wolfcenter. Zusätzlich klärt er die Besucher intensiv über Verhalten und Ökologie der Wölfe auf. 1974 in Niedersachsen geboren, wuchs er in einer Jägerfamilie auf, die den Grundstein seiner Naturverbundenheit legte. Seine Leidenschaft für Jagdhunde kann er nicht verbergen – so waren es auch die Erfahrungen mit den Hunden, die sein Interesse an Wölfen weckten. Als gelernter Luft- und Raumfahrttechnikingenieur bildete er sich in seiner Freizeit fort, um mehr über Wölfe zu erfahren. Dies geschah nicht über ein Biologiestudium, sondern durch das Ablegen der Jägerprüfung, das Studium zum Verhaltensberater für Mensch-Hund-Beziehungen bei "CANIS-Zentrum für Kynologie", die Ausbildung zum Wolfsberater beim "Wildbiologischen Büro LUPUS" sowie verschiedene Praktika. Gleichfalls an der Beizjagd interessiert, legte er die Falknerprüfung ab.
Christina Faß verwaltet das Unternehmen und ist verantwortlich für Personal, Finanzen, Veranstaltungen, Termine und für die Gastronomie im Wolfcenter. 1971 in Niedersachsen geboren, wurde das Interesse an Planung, Organisation und Verwaltung in Form einer Ausbildung zur Industriekauffrau zur Berufung. Nach 21 Jahren in der Stahlbranche wechselte sie in diese neue Sparte. Christina Faß steht für die Freizeitgestaltung jeder Altersklasse mit Bildungscharakter im Wolfcenter.
Andreas Winkelmann Lesung "Das Haus der Mädchen" am 29.06.2018 um 19:00 Uhr
Wolfcenter Dörverden veröffentlicht Fachbuch zum Konflikt "Wolf und Weidetierhaltung"
Seminar Wolf, 1-tägig
Unsere Feiertagsbuffets im Restaurant "Wolfsrevier"
Wölfe zeichnen im Wolfcenter Dörverden
Füttern Sie unsere Wölfe!
Workshop Wolf, 12-tägig
Das Team vom Wolfcenter wünscht einen guten Start ins neue Jahr 2018
Pressemitteilung vom 19.12.2016: Wolfcenter Dörverden als zweite Wolfsauffangstation anerkannt Staatssekretärin Kottwitz übergibt Bescheid
Auf die Gutscheine... fertig... los!